Schiebebühne - Meine Spur 0 Welt

Title
Direkt zum Seiteninhalt

Schiebebühne

Projekte > Meine Anlage
Am Ende des Abstellbahnhofs auf meiner Anlage wollte ich eine Umsetz- und Abstellmöglichkeit für Lokomotiven und Triebwagen haben. Nun hätte ich eine Weichenstraße wie bei der Einfahrt zum Abstellbahnhof einbauen können, das hätte aber die Länge des Abstellbahnhofs stark reduziert und ich hätte damit auch nur eine Umsetzmöglichkeit gehabt. Abstellgleise für Lokomotiven hätten die Länge noch weiter reduziert.

Die Lösung, die mir dann einfiel, war eine Schiebebühne. Mit dieser würde ich Lokomotiven zwischen allen sechs Abstellgleisen verfahren und zusätzlich sechs Stumpfgleise für die abgestellten Lokomotiven erreichen können.

Gedacht - getan. Als erstes habe ich mir im Baumarkt eine passendes Stück Siebdruckplatte besorgt. Siebdruckplatte ist zwar teuer, wirft sich aber nicht und ist sehr formstabil. Auf diese habe ich dann links und rechts zwei Streifen Tischlerplatte geschraubt und dann Laufschienen mit Kugelführungen befestigt, die mir mal ein Schrotthändler geschenkt hat.
Auf den Wagen der Kugelführungen habe ich dann einen Streifen Tischlerplatte befestigt, der später das Gleis aufnehmen sollte.
Mittig unter der Platte für das Gleis habe ich eine Kugelgewindemutter befestigt, in die ich vorher eine passend bearbeitete Kugelgewindespindel eingedreht hatte. Kugelgewindespindeln mit Muttern sind Bauteile, die Drehbewegungen sehr präzise in Linearbewegungen umwandeln. Das lineare Spiel zwischen Spindel und Mutter ist dabei geringer als drei Hundertstel Millimeter. Das Teil, das wie eine Feder aussieht, ist eine elastische Wellenkupplung, die den Motor an die Spindel koppelt und dabei kleine Ungenauigkeiten ausgleicht. Die Kupplung befindet sich dabei in dem großen Alublock, in dem die Spindel in dem vorn sichtbaren doppelreihigen Schrägkugellager gelagert wird und der am anderen Ende den Motor aufnimmt.
Hier ist alles zusammengebaut und an der Anlagenplatte befestigt. Der Motor, der hier zu sehen ist, ist ein Servomotor der Chinesischen Marke Leadshine und hat eine Leistung von 50 Watt. Die Steuerung der Schiebebühne ist eigentlich für einen Schrittmotor ausgelegt, Versuche mit Schrittmotoren haben aber gezeigt, dass sie - montiert an der Anlage - durch Resonanzen einen unerträglichen Lärm produzieren. Ich habe mir dann aus China den Servomotor beschafft, der fast lautlos arbeitet. Er kommt fertig mit einer Endstufe, die die gleichen Schrittsignale wie eine Schrittmotor-Endstufe versteht. Insofern waren nur geringe Änderungen an der Steuerung der Schiebebühne erforderlich.
Hier ist die schon funktionsfähige Schhiebebühne zu sehen, der nur das Bühnengleis und die Gleisanschlüsse fehlen.
Mit meiner CNC-Fräsmaschine habe ich dann aus kupferkaschiertem Basismaterial für gedruckte Schaltungen die Unterlage für das Bühnengleis und die Anschlüsse für die abgehenden Gleise gefräst. Auf die Unterlage habe ich dann die Schienen für das Bühnengleis aufgelötet.
Hier sieht man, wie ich die Schienen der abgehenden Gleise auf die Seitenstreifen gelötet habe.
Der gelbe Pfeil zeigt hier auf den Endschalter der Bühne. Sollte durch eine Fehlfunktion die Bühne zu weit nach hinten fahren, löst sie den Endschalter aus, der die Fahrt sofort stoppt. Ein gleicher Schalter befindet sich auf der Vorderseite der Schiebebühnengrube. Dieser hat aber zusätzlich die Funktion eines Referenzschalters. Der Referenzschalter definiert die Nullposition der Bühne. Von dort aus merkt sich die Steuerung die Anzahl Schritte bis zu den Gleisabgängen, die einmalig mit einem Steuergerät einprogrammiert werden. Sollte die Bühne einmal nich genau an den Gleisabgängen anhalten, muss nur eine Referenzfahrt gemacht werden, um den Nullpunkt wiederzufinden. Danach stimmt alles wieder.
Hier nun die fertige Schiebebühne, allerdings müsste mal wieder Staub gewischt werden.
Die Steuerung der Schiebebühne habe ich bei Peter Gieling als Bausatz gekauft. Nach einigen Schwierigkeiten habe ich die Schiebebühne damit zum Funktionieren gebracht. Von links nach rechts:

  • Netzteil 24 V für die Servoendstufe
  • Netzteil 12 V für die Steuerung
  • Schiebebühnensteuerung
  • Interfcace LocoNet
  • Servoendstufe
Dies ist eins der zwei Bedienteile für die Schiebebühne. Für die Beschreibung der Funktion muss ich ewas weiter ausholen: Meine Anlage wird mit einem Computer gesteuert, wobei ich keinen Automatk-Betrieb anstrebe. Es werden aber alle Weichen, Signale und die Schiebebühne vom Computer gestellt, mehr dazu im Kapitel Computersteuerung. Das Proramm für die Computersteuerung ist Rocrail. Beim Aufruf spricht Rocrail Englisch, für Deutsch auf die Deutsche Fahne klicken. Rocrail ist Freeware, kostet also nichts, es wird nur eine moderate Spende erwartet. Dabei ist Rocrail sehr leistungsfähig und arbeitet mit einer Vielzahl von Protokollen, Bussystemen und Digitalzentralen zusammen.

Eine sehr mächtige Funktion von Rocrail ist seine Scriptsprache, mit der sich eine Vielzahl von Aufgaben erledigen lassen. Für die Schiebebühne habe ich ein Script programmiert das folgende Funktionen hat:

  • erkennen, welcher Knopf für welches Gleis auf einem Bedienteil gedrückt wurde
  • die Steuerung anweisen, dieses Gleis anzufahren
  • die Einfahrweichen zu diesem Gleis stellen
  • das Gleis - nachdem die Bühne es erreicht hat - mit Fahrstrom versorgen
  • das zugehörige Gleissperrsignal für die Ausfahrt auf Sh 1 schalten
  • Das Gruppen-Ausfahrsignal auf HP 1 schalten

Die Ausfahrt aus dem Abstellbahnhof wir nur freigegeben, wenn das Ausfahrsignal im Bahnhof Küllenhahnl HP 0 zeigt und sich kein Zug auf der Strecke zwischen Küllenhahn und Abstellbahnhof befindet.
Weil mit der Schiebebühnen-Steuerung auch die Weichenstraße zum Abstellbahnhof geschaltet wird, befindet sich ein zweites Bedienteil am Anfang des Abstellbahnhofs um unnötige Lauferei zu vermeiden.
Zurück zum Seiteninhalt